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Bioenergie ist oft eine Geschichte von Erfindern

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23.11.2018, Scheeßel: „Never change a running system“ funktioniert in Zeiten des Klimawandels immer weniger.

Wer in den Tiefen des Alltags ein System am Laufen halten muss, braucht zwar Routinen. Doch neue Rahmenbedingungen fordern neue Lösungen. In großen Unternehmen gibt es dafür F+E-Abteilungen, in kleinen sind oft engagierte Erfinder unterwegs, die manchmal gänzlich unkonventionelle Wege gehen. Dazu gehören beispielsweise Armin Sopp und Claus Ronneburg.

Der Redaktion von „energie AUS PFLANZEN“ liefen sie fast zufällig über den Weg. Das Fachmagazin für Bioenergie berichtete in Ausgabe 3 dieses Jahres über sie: Die Heizungsbauer stießen bei einem ihrer Kunden auf eine nicht funktionstüchtige thermochemische Holzvergasung, ließen sich von dem Thema faszinieren und bauten im Endeffekt einen ganz neuen und anderen Holzvergaser. Dafür erhielten sie aus der Fachwelt Anerkennung und konnten erste Lizenzen vergeben – an einen mittelständischen Hersteller von Holzfeuerungen.

Mittelständisch, dezentral und individuell sind drei wichtige Stichworte, wenn es um Bioenergie geht. Im Gegensatz zu Windenergie und Fotovoltaik lässt sich Bioenergie weniger standardisieren, kann dafür aber vorhandene Ressourcen oft passgenauer nutzen. Ihr Energieträger, die Biomasse, ist speicherbar und flexibel. Bioenergie trägt damit zum Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch von Energie bei – oft auf Grundlage lange bekannter Verfahren, aber mit inzwischen viel effizienterer Technik.

So ist auch das Verbrennen von Stroh zur Wärmeerzeugung alles andere als neu. Doch um den Wirkungsgrad des Stroh-Heizkraftwerks Emlichheim in Niedersachsen um acht Prozentpunkte zu steigern, waren zehn Jahre Erfahrung nötig. Zu verdanken ist es vor allem dem Engagement des Betriebsleiters. Kostendeckend gegenüber fossilen Energieträgern kann das Werk nur mit Hilfe der EEG-Förderung arbeiten.

Auch über die Nutzung anderer unüblicher Brennstoffe berichtete „energie AUS PFLANZEN: beispielsweise ein Heizwerk in Malchin in Mecklenburg-Vorpommern, das den Schnitt von Feuchtwiesen in Wärme für einen ganzen Stadtteil umwandelt. „Paludi-Kultur“ heißt die Bewirtschaftung von nassen Flächen, die gerade in dem flachen nordöstlichen Bundesland zunimmt, denn hier wird zum Einsparen von Treibhausgasen immer stärker vernässt. Dennoch soll die Landschaft nicht zum Museum werden. Neue Nutzungsformen fordern neue Verwertungstechnik. So kann das Schnittgut aus Paludi-Kultur unter anderem zu Biogas vergoren werden. Hier sind es neben engagierten Unternehmern praxisnahe Forschungseinrichtungen, die Verfahren entwickelten und erprobten.

Im Laufe der Jahre stießen die Mitarbeiter von „energie AUS PFLANZEN“ auf viele solcher Geschichten, die es verdienen, einem größeren Publikum bekannt zu werden. Denn auch wenn Bioenergie sehr individuell ist, sind doch viele Ideen und Ansätze mit Modifikationen übertragbar. „Auch Kleinvieh macht Mist“ – respektive Energiewende.
 

Pressekontakt
Dorothee Meier, Leitende Redakteurin „energie AUS PFLANZEN“

E-Mail: meier(at)forstfachverlag.de
www.energie-pflanzen.de

 

 

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23.
November
2018