Die Universität Kassel bietet ab Oktober ein neuartiges Orientierungsstudium im naturwissenschaftlich-technischen Bereich an. Das Angebot ist hessenweit einmalig. Das Besondere daran ist eine zweisemestrige Eingangsphase, in der die Studienanfänger eine Bandbreite verschiedener Fächer kennenlernen, bevor sie sich für einen Schwerpunkt im Hauptstudium entscheiden. Der Bachelorstudiengang „plus MINT“ startet als Pilotprojekt zum Wintersemester 2019/20 und wird vom Land Hessen gefördert. Es sind 60 Studienplätze vorgesehen. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
In der einjährigen Studieneingangsphase gibt es Tutorien und Workshops zur Studien- und Karriereplanung. In einer Ringvorlesung lernen die Studenten die Schwerpunkte aller zur Wahl stehenden MINT-Studiengänge kennen, zudem belegen sie reguläre Lehrveranstaltungen in den einzelnen Fächern. Auch Berufs- und Auslandspraktika sind möglich. Nach der Orientierungsphase können die Studierenden dann einen der neun regulären Bachelorstudiengänge wählen: Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Mathematik, Mechatronik, Nanostrukturwissenschaften, Physik oder Umweltingenieurwesen. Mit dem Angebot soll Studieninteressierten im MINT-Bereich die Entscheidung für ein Fach erleichtert werden, das den eigenen Interessen und Stärken entspricht. „Wer die Inhalte eines Studiums aus eigener Erfahrung kennt, kann seine Entscheidung fundierter treffen und studiert dann in der Regel zufriedener, zielstrebiger und erfolgreicher“, sagte Vizepräsident Prof. Dr. René Matzdorf. Das erhöhe die Chance auf einen erfolgrehen Abschluss des Studiums.
Gerade in naturwissenschaftlich- technischen Fächerngibt es – nicht nur an der Uni Kassel – hohe Abbrecherquoten. Die Studieneingangsphase soll auch dazu dienen, unterschiedliche Vorkenntnisse und Bildungsvoraussetzungen auszugleichen. Zudem erhofft sich die Uni, dass durch das Angebot mehr Frauen den Schritt in ein naturwissenschaftlichtechnisches Fach wagen. Die Orientierungsphase ist auch deshalb in einen eigenen Studiengang integriert, damit die gesamte Regelstudienzeit (je nach gewähltem Schwerpunkt acht oder neun Semester) BAföG-förderfähig.
Quelle: HNA, 15.02.2019
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